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Ausgestrahlt – auch in Beelitz?

Ein Staat sucht ein Atommüll-End-Lager

ausgestrahlt.de ist ein eingetragener Verein, der über die Atomkraft und deren Risiken informiert.  Der Verein führte am 27.02. 2020 eine Bürgerversammlung in Bad Belzig durch, um die Öffentlichkeit über die „Suche nach einem Endlager für über 17.000 Tonnen hochradioaktiven Müll (zunehmend)“ zu informieren.  Per Gesetz (Standortauswahlgesetz)  wurde das Verfahren im März 2017 eröffnet.  Das Standortauswahlverfahren ist in drei Phasen gegliedert. Phase 1: Ermittlung der Standortregionen für die übertägige Erkundung. Phase 2: Ermittlung von mind. zwei Standorten für die untertägige Ermittlung und Phase 3: Festlegung des Atommüll-Lager- Standortes.  Das Verfahren sollte partizipativ, transparent, wissenschaftsbasiert, selbsthinterfragend und lernend sein –  so verspricht es der Paragraf 1 des Gesetzes.  Herr Stay vom Verein  trug über eineinhalb Stunde ruhig und bestimmt vor, wie das Verfahren wirklich läuft und welche Erkenntnisse und Widersprüche sich bisher ergaben – auf der einen Seite im Gesetzestext und auf der anderen Seite  in der Durchführung. 

In der Phase 1 werden die Daten gesichtet, die vorliegen.  In Norddeutschland liegen viele Daten vor, in Süddeutschland erheblich weniger. Es ist bekannt, dass die DDR ein sehr dichtes Erkundungsnetz über die gesamte DDR ausgebreitet hatte, deshalb ist hier die Datenmenge besonders groß und auch zum Gorlebenausbau benötigte man Daten.  Laut Gesetz ist nicht unbedingt vorgesehen, fehlende Daten vor einer Entscheidung zu ergänzen!  Das bedeutet, dass Gebiete bereits aus der Erkundung herausfallen könnten, weil keine Bohrdaten vorliegen.  Fast der gesamte Landkreis Potsdam-Mittelmark ist als ein geeignetes Gebiet bezeichnet – hier gibt es relevante Gesteinsformationen.  Herr Stay ermunterte die Besucher, sich JETZT mit dem Thema zu befassen, sich zu informieren und zu vernetzen, denn die Bürgerbeteiligung im Verfahren beschränkt sich auf wenige Regionalkonferenzen. Insgesamt soll es neun Stufen der Partizipation geben, und erst in Stufe fünf bis acht ist Bürgerbeteiligung vorgesehen – bis dahin laufen alle Anhörungen, Suchen nach Standorten und sonstige Informationen hinter verschlossenen Türen,  und der Bundestag entscheidet am Ende.  Im Herbst  soll ein erster Bericht vorliegen, ab Januar 2021 sollen Konferenzen in den herausgefilterten Gebieten stattfinden, dafür ist ein halbes Jahr vorgesehen. Ziel aller Bürgerbeteiligung sollte nach Herrn Stay sein: Es muss der wenigste schlechte Standort durch die  gesamte Gesellschaft gleichwertig gefunden werden. Und alle müssen ihn dann wollen und akzeptieren.  Ob dies gelingt?  Gesucht wird also eine Gesteinsformation aus Granit, Ton oder Salz, und diese muss 100m dick sein, eine Fläche von 10 km² umfassen und die Formation muss 300 m unter der Erdoberfläche liegen.  Potsdam-Mittelmark ist geeignet. Wird deshalb schon der Erdgasspeicher Buchholz geschlossen?  Informieren wir uns!  Denn Sie wissen ja schon: Die finanzielle Verantwortung für den Atommüll hat der Staat gegen eine Ablöse in Höhe von 24 Milliarden Euro von den Atomkonzernen auf die Bevölkerung übertragen.  Wir alle kommen also für die Kosten und die Schäden auf.  Hier in der Karte sehen Sie,  wie die Erkundungsdaten Stand heute aussehen.

Gelb: Tongesteinformationen

Grün: Kristallingestein/Granitvorkommen

Grau unterlegt: betroffene Landkreise

Ausschnitt aus der Karte, die am 27.02.2020 vorgestellt wurde, Sie finden sich zurecht: Berlin ist erkennbar, auch die Sächsische Schweiz ist erkennbar.

Bitte informieren Sie sich, schauen Sie nach, sprechen wir darüber und versuchen wir Klarheit zu gewinnen.  Es gab einen Film, den man in der Mediathek nicht mehr findet: „Suche nach dem sichersten Ort“ – hier wird beschrieben wie Experten durch die gesamte Welt reisten, um den für Atommüll sichersten Ort zu finden. Das Filmende: es konnte kein Ort  gefunden werden. 

Weitere Informationen: www.ausgestrahlt.de , wenn Sie das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit BfE aufrufen, lesen Sie den behördlichen Standpunkt.

Ich wünsche eine gute Zeit! Übrigens forderte die schwere Grippewelle 2017/2018 nach RKI Angaben ca. 25.100 Tote, im Jahr 2017 starben in Deutschland pro Tag ca. 2550 Personen an Krankheiten (z.B. Herzkreislauf, Krebs u.a.)

Mit sonnen-energi(E )schen Grüßen Ihre ELKE SEIDEL Umweltmedizinerin    

01.04.2020 (kein Scherz)