Mit großem Interesse und Sympathie habe ich den Artikel von Meike Johannink und Daniela Herstowski gelesen – und dafür danke ich Ihnen sehr. In vielen Passagen kann ich mich wiederfinden, bei einigen Passagen bedarf es aber weiterer Diskussionen. Aber so ist es in der Demokratie – der Austausch der Argumente und deren Beratung bringt uns weiter. Für den jetzigen Anstoß dazu danke ich, denn der Ansatz, dass wir in der Stadtverordnetenversammlung und den Ausschüssen mehr ergebnisoffene Diskussionen zu einem gemeinsamen Ziel brauchen, ist tagaktuell richtig. So ist der Flächennutzungsplan dazu ein Beispiel. Das Karlsruher Urteil hat uns allen aufgetragen, dem Erhalt und der Verbesserung unserer natürlichen Lebensgrundlagen mehr Bedeutung beizumessen. In einem Flächennutzungsplan kann dazu viel getan werden. Man muss nachfragen, ob eine Abholzung des Kiefernwaldes (Ausgang Beelitz Richtung Heilstätten links) zur Schaffung von Wohnraum angemessen ist, wo in Beelitz- Heilstätten Wohnbauten für hunderte Einwohner entstehen und es in den Innenbereichen noch freie Flächen zur Verdichtung gibt. Wenn der Flächennutzungsplan (FNP) die Ausschüsse erreicht, werden viele Punkte schon in Arbeit sein und der FNP kann dann nur noch „darstellen“ aber nicht mehr gestalten. Desgleichen will auch ich die Frage stellen, ob es noch verträglich ist, in ein Biotop hinein ein Bad zu setzen, wenn das gesamte Biotop dazu ausgebaggert und entfernt und durch reinen Sand und das neue Schwimmbad ersetzt werden soll. Ich habe mich sehr damit auseinandergesetzt, und die Diskussion darüber ist noch nicht beendet, aber feststeht: Der vorgesehene Platz am Wasserturm lässt dem Bad keinerlei Erweiterungsmöglichkeiten und ist auch deshalb nicht optimal, von allen vier Seiten ist er durch Bauwerke eingeengt. Im Umweltausschuss wurde durch die Verwaltung bestätigt, dass dem Fördermittelgeber zum Beispiel die Stellungnahme der Naturschutzverbände, die diese Fläche ablehnt, nicht bekannt war und ist. Das Verfahren der Bauleitplanung stockt, und nach bisherigen Erfahrungen erscheint es sehr unwahrscheinlich, dass wir im Jahre 2022 ein funktionierendes Freibad haben. Wäre es da nicht an der Zeit nachzudenken? Nachzudenken und zu beraten: Wollen wir an einem Standort festhalten, der erhebliche Naturschutzbelange zerstört und damit klimagerechtes Handeln sehr erschwert? Oder versuchen wir Varianten zu entwickeln, die einen deutlich weniger tiefen Eingriff in natürlich gewachsene Strukturen erzeugen und keine nachweislichen Biotope zerstören. Ich bitte die werten Leser, sich mit Alternativen auseinanderzusetzen. Auch wir sind nicht einig über den richtigen Weg, und sicher wird auch die Leserschaft nicht einig sein, welcher Standort und welcher Weg der richtige ist. Aus der Erfahrung heraus können wir bestätigen: Was eine Verwaltung will, kann sie umsetzen, und was sie nicht will, kann sie verlangsamen. Wir gehen gerne den Weg mit Ihnen und freuen uns, wenn wir uns in Ruhe mit den Gegebenheiten auseinandersetzen könnten und eine gemeinsame Lösung fänden. Meine Hand ist ausgestreckt.
Und noch ein Wort zur Kreisverwaltung und dem geplanten Bau in Beelitz-Heilstätten. Ich hatte schon mehrfach in den BN dazu geschrieben und möchte hier nur wiederholen: In Beelitz-Heilstätten werden die Mitarbeiter aus Mietobjekten in Teltow, Werder und Brandenburg konzentriert, und das ist gut so.
Ich verbleibe mit sonnen-energi(E)schen Grüßen und wünsche Ihnen eine nachhaltige und erfrischende Sommerzeit, Ihre ELKE SEIDEL www.elke-seidel.de
Beelitz, den 1.6.2021
(Bild von Markus Distelrath auf pixabay.de)