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Klimanotstand, Klimaschutz und Nachhaltigkeit

– was bedeutet das für mich und für Sie?

Die Worte werden in der heutigen Zeit  in allen Reden und Gesprächen schon  wieder inflationär gebraucht, und jeder, der sie benutzt, versteht darunter etwas anderes. Und er meint, der andere müsste das gleiche darunter verstehen wie er. Das ist aber nicht so. Und deshalb reden wir immer aneinander vorbei.  Vor jeder Diskussion sollte klargestellt werden: Bitte erläutern Sie, was verstehen Sie unter Klimaschutz, Nachhaltigkeit? Wenn sich alle über die Grundlagen einige sind, so ist auch das noch keine Gewähr, dass sich die Diskussion  zum richtigen wendet.

Ich habe einen Ansatz von Nachhaltigkeit, den der Umweltbeirat des Landes Brandenburg  2004 (ich war Mitglied und habe die Themen Wasser und Energie bearbeitet) veröffentlicht  hat.  In der Broschüre „Zukunftsfähiges Brandenburg“ wird erläutert, wie ein nachhaltiges Brandenburg arbeiten kann.  „Nachhaltig ist eine Entwicklung, „die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“  Diese Definition werden Sie alle kennen. Aber was meint sie? Hier folgt die Erklärung, die ich Ihnen ans Herz legen möchte! Wenn wir alle danach verfahren „Naturschutz auf jeder Fläche, mehrstöckige Vegetationen – um den Wasserkreislauf zu gewährleisten und die Verdunstungskälte zu nutzen“ – dann wären wir schon ein sehr großes Stück weiter!  Der Umweltbeirat hat diesen Leitgedanken zur Anwendung empfohlen.

Das Ziel „Nachhaltigkeit“ erfordert „Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs“ für die Bürger auf der eigenen Landesfläche unter lokaler stofflicher Kreislaufführung zu produzieren. Dazu gehören Energie(träger), Wasser, Nahrungsmittel und regenerative Rohstoffe, für deren Sicherung eine nachhaltige Landnutzung und Schutz der Naturfunktionen unverzichtbar sind. Dieses Zusammenspiel wird als funktionaler Naturschutz auf der Gesamtfläche bezeichnet. Er unterscheidet sich vom bisherigen  konservierenden Naturschutz durch kleinräumige verlustarme Kreisläufe, dem  weitgehenden Temperaturausgleich durch die Wasserhaushaltsfunktionen Verdunstung und Kondensation. Wasser ist das verbindende Element für Vegetation, Atmosphäre, Boden und Gewässer.  Es ist nicht zu verstehen? DOCH, schauen Sie sich die Natur an- sie versucht im Kreislauf zu leben, nur der Mensch stört sie – in dem er seine persönliche Ordnungsliebe (Das muss aber geharkt werden, hier darf kein Pflanzlein wachsen usw.) auf die Natur überträgt. Lassen Sie uns darüber sprechen und diskutieren. Ob am Nachhaltigkeitsstammtisch oder in der Stadtverordnetenversammlung. Und vor allen Dingen: wenden wir den natürlichen Kreislauf an und lassen ihn zu. Und für die Landesgartenschau 2022 wünsche ich mir: ein großes Stück Nachhaltigkeit  und natürliche Kreisläufe auf dem gesamten Gelände, damit wir dem Klimawandel und den starken Dürren und Hitzeperioden oder dem Starkregen gerecht werden.  In den vorgelegten Plänen vermisse ich den Ansatz für 2022 dazu. Aber wir können alles noch hinkriegen, wenn wir darüber sprechen und Gedanken-äußern zulassen!  

Ich verbleibe mit sonnen-energi(E )schen Grüßen und möchte mit Ihnen darüber diskutieren Ihre ELKE SEIIDEL (Fraktionsvorsitzende der Fraktion BÜNDBIS 90/DIE GRÜNEN/FDP in der Stadtverordnetenversammlung  und Fraktionsvorsitzenden der Fraktion Bü90/Grüne im Kreistag Potsdam-Mittelmark)

Beelitz, 1.11.2019

Bild: BMU  Vorfahrt für Klimaschutz