Und wieder steht die Sonne tiefer –
Es ist November, die Abende werden länger und wir verbringen wieder mehr Zeit in der warmen Wohnung. Nach der Wende wurden viele Heizungen von Kohle auf Gas oder Öl umgestellt. Nur wenige Bürger hatten das Glück, an ein Wärmenetz angeschlossen zu werden. Jetzt, 30 Jahre später, kommen die Heizungen in die Jahre und Sie denken über einen Ersatz nach. Egal wofür Sie sich entscheiden. Prüfen Sie und lassen sich durch unabhängige und qualifizierte Fachfirmen beraten, drei Vergleichsangebote sollten reichen. Was brauchen Sie wirklich? Was ist eigentlich nicht mehr „in“? Überlegen Sie genau und denken Sie auch an die Zukunft – und Sie sehen, Öl und Gas werden langfristig teuer und teurer und knapper werden. Eine gute Variante ist eine Wärmepumpe in Kombination mit einer Solaranlage zur Brauchwassererwärmung mit entsprechendem Speicher (kann nur mit Aufwand nachgerüstet werden) und dazu eine PV-Anlage zur Stromerzeugung (mit oder ohne Speicher, aber dieser kann nachgerüstet werden), um Ihren täglichen Strombedarf durch Eigenverbrauch des erzeugten Sonnenstroms deutlich zu verringern. Eine Wandladestation kann immer nachgerüstet werden. Denn bei den steigenden Spritkosten werden auch Sie bald über Alternativen zum Verbrenner nachdenken. Wofür Sie sich auch entscheiden: Je weniger Abhängigkeit von Leitungen, Fremdleistungen oder Tanks desto besser für die Zukunft und Ihre Unabhängigkeit.
Die Felder sind abgeerntet, die blanke Erde liegt auf der Fläche und ist somit Wind, Sonne und Regen ausgesetzt. Der Anblick der blanken Erde ohne Schutz schmerzt mich. Der Anblick erinnert mich als Medizinerin an einen unbekleideten Menschen, der den Naturgewalten ausgesetzt ist. Es schmerzt. Die Erde ist hilflos, sie muss bedeckt werden. Nur so kann sie sich regenerieren und im nächsten Jahr wieder Früchte tragen. Die Felder sind einfach zu groß, um das Wasser und die Humusschicht halten zu können, kleinere Felder mit Gehölzsäumen und Feldrainen sind für das Ökosystem erforderlich. Ich habe an dieser Stelle schon mehrfach über den funktionalen Naturschutz auf der Landesfläche gesprochen. Wenn wir an jeder Stelle dieser EINEn ERDE die Fläche mit Biomasse bedecken, Sträucher und Bäume und Stauden anpflanzen, diese Biomasse vor Ort verrotten lassen, so könnte es gelingen, neue Grundwasserreserven zu schaffen. Ich habe Ihnen auch das Buch „Der Mann der Bäume pflanzte“ schon mehrfach ans Herz gelegt.
Ein Problem haben wir für die Zukunft noch vor uns, und das sind die Starkregenfälle, die immer öfter an den verschiedenen Stellen unserer Gemarkung auftreffen. Im Ländlichen Raum in den Ortsteilen kann es sein, dass alle Wassermassen im Raum versickern. Dennoch besteht auch hier bei großen versiegelten Betonflächen die Gefahr des Hochwassers. Der Dorftümpel an der tiefsten Stelle des Dorfes erfüllt da seinen Zweck, wo er noch vorhanden ist. Mulden neben der Straße sind ebenso hilfreich. Aber was passiert in den versiegelten Bereichen in Beelitz? Die Regenentwässerung ist ausgelegt für einen Regenguss, wie wir ihn früher hatten. Reicht dieser Regenabfluss aus, um Starkregenereignisse abzufedern? Ich bin der Meinung, die zusammenhängenden Betonflächen sollten aufgebrochen und aufgelockert werden durch große Baumscheiben und Bäume, durch Hecken und Sträucher mit entsprechendem Unterwuchs. Und er sollte Bedenbedeckern und Rankelpflanzen weichen. Wie viele gemischte Abflüsse (Regen und Abwasser) haben wir eigentlich noch?
Der Herbst und der kommende Winter lassen uns in warmen Stuben gut nachdenken. Nutzen wir die Zeit und vielleicht ändert der eine oder andere seinen Umgang mit dem Laub, das er im letzten Jahr noch verbrannte oder in die Abfuhr gab. Muss das sein?
Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Zeit, Gesundheit und sprühende Ideen beim Kerzenlicht (oder LED-Lampenlicht). Im neuen Quartal sollten wir uns auch mal um die Parksituationen in der Stadt und den Dörfern kümmern und auch fragen, wie können wir die Altstadt verkehrlich entlasten. Ich fahre auch mit dem Auto in die Stadt, versuche aber immer irgendwo am Rande zu parken. Ob wir mal eine autofreie Zone in der historischen Altstadt ausrufen? Denken Sie beim Tee oder Glühwein drüber nach. Ich bin für Ihre Anregungen offen und verbleibe mit sonnen-energi (E )schen Grüßen Ihre ELKE SEIDEL
Beelitz, 1. November 2021
Bild von HeungSoon auf Pixabay