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Wärmeplanung, ein Wort wie jedes andere?

In Deutschland soll die Wärmeplanung für Kommunen verbindlich festgeschrieben werden. Was bedeutet das für die Kommunen?

Es gibt viele Institute, die sich mit dem komplexen Prozess der Wärmeplanung beschäftigen. Erwähnt sei das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende KWW mit Sitz in Halle, das die Weiterbildung und Unterstützung der Kommunen im Auftrag der Bundesregierung managt. Die Wärmeplanung soll eine abgestimmte Grundlage für eine treibhausgasneutrale kommunale Wärmeversorgung schaffen.

Eine Richtlinie zur kommunalen Wärmeplanung gilt bis 31. 12.2027, das Büro Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH Stresemannstraße 69, 10963 Berlin ist als Ansprechpartner genannt.

Den Prozess der Planung kann die Kommune steuern. Üblicherweise sollte mit einer Bestandsaufnahme begonnen werden, damit überhaupt bekannt ist: Welche Energieträger werden für die Heizung genutzt? Sind es noch fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl, Erdgas? Wie weit werden bereits in Beelitz erneuerbare Energien für die Heizung eingesetzt? Sind dabei auch Blockheizkraftwerke, Wärmepumpen und Solarthermie und Photovoltaik im Spiel? Was gibt es denn in Beelitz alles? Wollen wir uns mit der Wärmeplanung auseinandersetzen oder wurschteln wir weiter vor uns her – und ersetzen mal einen Brenner, mal eine Pumpe und alles ist gut?

Im Zeichen des zunehmenden Klimawandels ist auch die Heizung ein Thema, mit der wir uns alle beschäftigen müssen. Wissen wir, was bei uns los ist? Das wäre eine kleine Aufgabe für die Ortsteile, die ja eigentlich wissen, wie in ihrem Ort geheizt wird.

Wie bauen wir denn heute? Ich gehe davon aus, dass jeder Bau, der heute entsteht, energetisch sehr vorbildlich ausgestattet ist und durch entsprechende Dämmung und unter Hinzuziehung aller technischen Möglichkeiten Verbräuche an Heizenergie deutlich weniger als 15 kWh pro m² und Jahr genannt werden. Aber auch Altbauten sollten zwischen 50 kWh und maximal 80 kWh pro m² und Jahr liegen.  Der Heizungsbedarf ist dabei sehr gering, und die wenige Heizenergie, die dann noch benötigt wird, kann sehr leicht aus der Sonne geschöpft werden.

In der Sitzung des Umweltausschusses am 13.06. 23 habe ich als Vorsitzende das Thema „Wärmeplanung“ aufgerufen.  Die übergebenen Informationen lassen ein Weiterdenken zu. Die neue Heizung muss ohne Verbrennung und Nutzung fossiler Energien auskommen. Aber auch der Wunsch Holzpellets zu verheizen, muss kritisch betrachtet werden. Das Thüneninstitut in Eberswalde hat erkundet, dass es in 10 – 20 Jahren mit den Holzvorräten zu Ende geht. Schon heute wird mehr Holz verbrannt als im gleichen Zeitraum nachwachsen kann. Deshalb mein jahrelanger Appell an Sie: Nutzen Sie die Kraft der Sonne, so viel wie möglich. Nur so werden wir unabhängig. Denn mit jedem Energieträger, den man „einkaufen“ muss, erhöht sich die Abhängigkeit.

Hier sehen Sie, wie groß die „Kraft der Sonne“ ist. Jeden Tag bringt sie dezentral so viel Energie auf diese EINE ERDE, wie wir überhaupt nicht verbrauchen können. Der Weltenergiebedarf ist im Vergleich dazu so gering. Und es soll deutschen Ingenieuren nicht gelingen, den Überschuss zu speichern und zu nutzen? Kluge Leute sagen: „Wir wissen alles, wir müssen es nur nutzen und anwenden.“

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen frohe Ostern und eine gute Zeit, und genießen Sie in Maßen die Frühlingssonne, denn in Zeiten des Klimawandels brennt sie stark. Den Wandel können wir nicht mehr beherrschen – wir können nur versuchen, uns anzupassen.  Aber um uns anzupassen, müssen wir handeln! Ich bitte Sie, handeln Sie bei Ihrem nächsten Einkauf und bei Ihrer nächsten Entscheidung für die zukunftsfähige Heizung.  

Mit sonnen-energi(E)schen Grüßen Ihre  Dr. ELKE SEIDEL

Beelitz, den 1. März 2024

(Foto: pixabay.com)