Du betrachtest gerade Smart village – ein Pilotprojekt der Bundesregierung
ausgetrockneter Bach

Smart village – ein Pilotprojekt der Bundesregierung

Smart village – ein Pilotprojekt der Bundesregierung – im Fläming als Klimawerkstatt angekommen

Die Kommunikation im ländlichen Raum neu denken: Bürgern sollten eine fundierte Meinungsbildung ermöglicht werden, indem Ihnen Informationen verschiedener validierter Quellen gebündelt zur Verfügung gestellt werden. Inzwischen hat sich diese Vision weiterentwickelt und die App bietet vielfältige Dienste für Bürger in Bad Belzig. Folgende Services können über die App abgerufen werden: Fahrpläne der Mobilitätangebote, Angebote der Stadtwerke, Kinoprogramm, Abfallkalender, Vereinsliste mit Ansprechpartnern, Touristische Informationen (Kulturelle Veranstaltungen, Orte, Touren)

Mit diesem Projekt sollen im ländlichen Raum kommunale Dienstleistungen, lokale Nachrichten, Informationen aus der Kommune und weitere nützliche Dienste für alle Bewohner vertrauenswürdig, aktuell und gebündelt angeboten werden. Die dafür erfundene Bad Belzig App soll der Prototyp für ein kollaboratives und interkommunales Modell werden. Der Verein Smart Village Solutions und die Stadt Bad Belzig koordinieren die Arbeiten.

In diesem Rahmen entstand die Klimawerkstatt Bad Belzig, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine Agenda zu erarbeiten, wie die Stadt Bad Belzig und die gesamte Region sich dem Klimawandel stellen kann und mit welchen Anpassungsmaßnahmen sie in die Zukunft gehen wollen.

Zum Werkstatttreffen werden auch die politischen Gremien, unter anderem auch die Kreistagsfraktionen, eingeladen. Unsere grüne Fraktion nimmt nach Möglichkeit an den Veranstaltungen teil, leider gelingt es nicht immer wegen der sich überlappenden Termine. Aber zum 3. Werkstatttreffen wurde ich als Leiterin der AG Wasser des Kreistages eingeladen. Nach einem Input kam es zur Diskussion unter den Teilnehmern. Ich war beeindruckt von der Tiefe der Diskussionsbeiträge der Bürger und den Vorschlägen, zu denen ich doch das Schwammsystem für Städte, eine völlig andere Landnutzung, eine flächendeckende Vegetation und das Handeln sofort beitragen konnte.

Die grüne Kreistagsfraktion sieht mit Sorge die sich entwickelnden Dürrefolgen. Wir können nur sehr schnell antworten, indem wir die Landnutzung sofort ändern (andere Landwirtschaft, kleinteilig und von Feldsäumen umgeben, Entsiegelung überall in Größenordnungen, flächendeckende Vegetation überall, dazu brauchen wir einen anderen Sinn für Ordnung in der Landschaft usw.), das Wasser da halten, wo es hinfällt – wir müssen also die Erde wieder in die Lage versetzen, den wenigen Regen aufzusaugen und vor Ort zu behalten und alle Entwässerungsgräben zuschütten. Wie sich das auf die Flüsse auswirkt, werden wir sehen. Aber die Grundwasserseen verlanden, die Flüsse trocknen aus – wo wird es hinführen? Wir sind besorgt und werden als Multiplikatoren die Bürger aufklären und motivieren mitzumachen.

Dr. Elke Seidel
Fraktionsvorsitzende Fraktion Bündnis90/Die Grünen
28.08.2022